Presseerklärung zum 10. Jahrestag Fukushima

Viele Gruppen haben sich beteiligt und vor dem Plakat ihre Erklärungen an die Presse übergeben.

Hier die Erklärung vom Friedensforum:

Nach dem Unfall in Fukushima hat die Bundesregierung den Atomausstieg endlich beschlossen. Man meinte, es wäre wenigstens da Vernunft eingekehrt, aber leider denken schon wieder einige darüber nach, die Atomkraft unter dem Deckmantel des Klimaschutzes wieder salonfähig zu machen. Dabei hatten wir außer den beiden allgemein bekannten Unfällen noch genug andere Katastrophen, an die wir auch denken sollten. 1957 gab es einen Unfall der Stufe 6 in der Wiederaufarbeitungsanlage Majak in der ehemaligen Sowjetunion und einen der Stufe 5 in Windscale. 1969 gab es eine Kernschmelze an einem Reaktor in Lucens in der Schweiz und 1979 eine Teilkernschmelze in USA in Three Mile Island. So viele Warnschüsse hat es schon gegeben und trotzdem setzten so viele auf Atomkraft, da fragt man sich doch, ob die Stromerzeugung der einzige Grund ist. Wenn wir die verunfallten Reaktoren genauer anschauen, dann finden wir hier die Antwort. Vom Schweizer Reaktor vermutet man, dass er militärischen Zwecken dienen sollte, Windscale hatte nur diesen Zweck. Dort wurde kein Strom produziert sondern Plutonium für Atombomben.

Genau das war nämlich der Grund, warum das erste Atomkraftwerk gebaut wurde: Das Manhatten-Projekt in den Bergen New Mexikos. Die USA bauten dort die Forschungsstadt Los Alamos und in Alamos entwickelten Forscher die erste Atombombe. Als die erfolgreich explodiert war, warf man zwei Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki. Nebenbei hat man wohl entdeckt, dass sich mit dem Kernkraftwerk auch Strom produzieren und Geld verdienen ließ.

Seitdem schwebt neben dem Damoklesschwert des Krieges, für den sich die Herrschenden ja immer gern und schnell begeistern, auch noch das der radioaktiven Verseuchung und der totalen Vernichtung der Menschheit über uns allen. Wenn man bedenkt, dass sich die Bundesregierung weigert, den Atomwaffenverbotsvertrag zu unterschreiben, dass Kriegsministerin Kramp-Karrenbauer begeistert neue Atombomber einkauft, dass der Rüstungsetat in unermessliche Höhen getrieben wird, dass Europa zur Kriegsfestung ausgebaut wird, dann muss einem Angst und Bange werden.  2010 wurde im Bundestag beschlossen, die Atomwaffen aus Büchel abzuziehen. Sie lagern jedoch immer noch dort und sollen sogar noch modernisiert werden. Folgerichtig weigert sich die Bundesregierung auch, den Atomwaffenverbotsvertrag zu unterschreiben, nicht „weil wir keine haben“, wie es offiziell heißt, sondern weil sie an der atomaren Teilhabe festhält.

Wir müssen diesen Wahnsinn aufhalten, und dazu gehört auch, den Betrieb der Kernkraftwerke zu stoppen. Denn selbst wenn AKWs im Normalbetrieb vollkommen ungefährlich und absolut sicher wären, was sie ja bei weitem nicht sind, selbst dann müsste man sie abschalten, da sie das Material für den Weltuntergang liefern.

Selbst wenn es keine Unfälle und keinen Krieg gibt, die Entsorgung des hochradiaktiven Materials ist weiterhin ungelöst. Die deutsche Gesetzgebung fordert nicht ohne Grund eine sichere Entsorgung möglichst über eine Million Jahre. Auf dem Eniwetok-Atoll haben die USA einen Betonsarg errichtet, in dem die Hinterlassenschaften von  67 Atomwaffen vergraben sind. Von den eine Million Jahren sind inzwischen gerade mal 40 Jahre vergangen. Die Betonwände haben aber bereits Risse und keiner weiß, wie lange sie noch halten werden.

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